Treuer Begleiter seit 90 Jahren

Der evangelische Posaunenchor begeht sein Jubiläum mit einem Festgottesdienst

KLANGVOLLER AUFTRITT: Der evangelische Bläserchor spielte in der St. Martinskirche. (Foto: Postl)

Kelsterbach. Posaunen- und Trompetenklänge erfüllten die evangelische St. Martinskirche. Anlass für das festliche Konzert war das 90-jährige Bestehen des Posaunenchores Kelsterbach, der seit 1999 eine gut funktionierende Spielgemeinschaft mit dem Bläserchor Walldorf bildet. Ein weiterer Grund zum Feiern war das 40-jährige Dirigentenjubiläum von Ernst Freese sowie die Ehrung von Werner Bethäußer aus Walldorf. Der Anlass hätte freilich mehr Besucher verdient gehabt, es blieben viele Plätze frei.

Der Festgottesdienst stand unter dem Thema „Gott loben, das ist unser Amt“ und wurde von Pfarrer Bernd Giehl liturgisch gestaltet, der gastgebende Pfarrer Alfred Weinberg hielt die Predigt.
Mit der Feuerwerksmusik von Georg Friedrich Händel eröffnete der evangelische Posaunenchor den Gottesdienst enthusiastisch. In der Lesung aus dem vierten Buch Mose, Kapitel 10 wurden die Gläubigen daran erinnert, dass Gott selbst einst von Moses verlangte, zwei Trompeten aus getriebenem Silber herzustellen. Mit den höchsten Tönen wurde zur Versammlung gerufen, die schmetternden Töne waren das Signal zum Aufbruch, so die Anweisungen Gottes. Zu besonderen Festen sollten dann Trompeten und Posaunen erklingen.
In seiner Predigt ging Pfarrer Alfred Weinberg auf die berühmten Trompeten von Jericho ein, die einst den Einzug des Herrn in die Stadt verkündeten. „Seit 90 Jahren begleitet der Posaunenchor nun Gottesdienste, erfreut die Gäste bei Festen, ja sogar bei der Kerb, und verkündet im Rahmen des Kurrendeblasens die Geburt Jesu“, nannte Weinberg einige Beispiele für das besondere Engagement der Musiker. Seit vielen Jahren unterstützen sich der Posaunenchor Kelsterbach und der evangelische Bläserchor Walldorf gegenseitig.
Die Ehrungen nahm Eberhard Petri, Vorstandsmitglied des Posaunenwerkes der EKHN, vor. In seinem geschichtlichen Rückblick spannte Petri noch einmal den Bogen von der Entstehung der Posaunenchöre, die gegründet wurden, um die Anliegen der Kirche nach außen zu tragen, aber auch insbesondere um die Gottesdienste im Freien musikalisch zu begleiten und aufzuwerten. „Ein Posaunenchor kann, wenn er nicht nur erträglich sondern auch gut ist, gar Predigten evangelisieren“, zitierte Eberhard Petri.
Gewürdigt wurden die besonderen Verdienste des evangelischen Posaunenchores, der über die 90 Jahre hinweg sicherlich nicht nur gute Zeiten erlebt habe. Einen besonderen Dank richtete Petri an Ernst Freese, da er mit viel emotionalem Engagement den Posaunenchor fordere, aber dadurch auch fördere. Eine weitere Ehrung erfuhr Werner Bethäußer, der für 50 Jahre aktives Mitwirken im evangelischen Bläserchor Walldorf ausgezeichnet wurde. Leider erkrankt war Frank Reviol, der für sein 40-jähriges Engagement gewürdigt werden sollte.
Nach dem Festgottesdienst traf man sich zum Empfang im Haus Feste Burg, wo es dank der Frauenhilfe ein leckeres Büfett gab. (pos)

Noch keine Bewertungen vorhanden

HerunterladenQR Code URL: https://www.freitags-anzeiger.de/16199


X