Tombola, Theater, Tanz und Spiele

IGS feiert Begegnungsfest mit offenem Unterricht und vielfältigem Programm

DIE QUAL DER WAHL hatten die Besucher an der Kuchentheke in der Mensa. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Torwandschießen, Tanzauftritte und ein riesiges Spielangebot – mächtig viel los war am Samstagmorgen an der Integrierten Ganztagsschule (IGS). Die Einrichtung hatte zu ihrem Begegnungsfest eingeladen. Neben Eltern, Großeltern und Geschwisterkindern schauten bei strahlendem Sonnenschein auch viele ehemalige IGS-Schüler vorbei.

Zwar wurde auch für zwei Stunden die Schulbank gedrückt, doch der Unterricht, zu dem auch die Eltern eingeladen waren, fiel etwas lockerer aus.
Seit gut 15 Jahren veranstaltet die IGS zusammen mit dem Festausschuss des Schul-Fördervereins und mithilfe engagierter Eltern das Begegnungsfest. Den Termin kurz nach Beginn des neuen Schuljahres habe man bewusst gewählt, damit auch Eltern der Fünftklässler die IGS kennenlernen können, sagte Sabine Posniak. „Aber es geht vor allem darum, sich zu begegnen“, betonte die Rektorin. So könnten sich die Eltern untereinander austauschen, aber auch in zwangloser Atmosphäre mit den Lehrern ins Gespräch kommen.
Mit dem Fest möchte sich die IGS auch der Öffentlichkeit präsentieren und einen Einblick in den Schulalltag und den Unterricht bieten. Dafür absolvierten alle Jahrgänge am Morgen einen offenen Unterricht in allen Fächern, darunter Englisch, Kunst, soziales Lernen und Mathematik. Im Ethikunterricht der 7. Klassen stand der Umgang mit sozialen Netzwerken auf dem Plan, in Biologie drehte sich alles um Infektionskrankheiten und in der Deutsch-Intensivklasse paukten die Kinder Grammatik.
Schutzbrille und Laborkittel waren in den Nawi-Räumen Pflicht, denn dort machten die Schüler der Klasse 9.2 mit Bunsenbrenner und Magnesiastäbchen die Flammprobe zum Nachweis von Lithium und Natrium. Bei Lithium leuchtete die Flamme karminrot, bei Natrium eher gelb.
Spannend wurde es im Stufensaal, wo die Klasse 9.3 eine Gerichtsverhandlung nachspielte. Die Schüler hatten sich im Rahmen der Gesellschaftslehre mit dem Thema Jugendstrafrecht auseinandergesetzt und eine richtige Verhandlung beim Frankfurter Amtsgericht besucht. „Verhandelt“ wurde im Stufensaal der Fall des 19-jährigen Auszubildenden Andrej Zürn (Hendrik Loos), der in einem Kaufhaus teure Kopfhörer und eine Kamera gestohlen haben soll. Nach dem Plädoyer der Verteidigerin (Nora Almakadem) verurteilte der Richter (Pascal Gimpel) den Ersttäter zu 20 Sozialstunden.
 Laut Ute Hagemann-Fay hatten sich die Schüler vor dem Rollenspiel noch mehrheitlich für härtere Jugendstrafen ausgesprochen. Nach dem „Verfahren“ und einer Diskussion mit den anwesenden Eltern habe man sich aber für Erziehungsmaßnahmen entschieden, so die Lehrerin. 
Die bewegte Pause zwischen den Schulstunden nutzten die Gäste und Schüler, um sich zu bewegen – Richtung Mensa. Denn dort gab es neben einer Tombola mit tollen Preisen ein internationales von den Eltern gespendetes Salat- und Snackangebot sowie eine riesige Kuchentheke. 
Nach dem Unterricht herrschte auf dem Schulgelände Hochbetrieb. Der stellvertretende Schulleiter Christian Reschke eröffnete das Torwandschießen auf dem Hof, wo der Verein Spielwiese aus Fulda zahlreiche Spielmöglichkeiten aufgebaut hatte. Auf dem Kunstrasenplatz traten derweil die Klassen 6 bis 8 zu einem Fußballturnier an. 
Mit Infoständen stellten sich die Schulsozialarbeit, die Schulseelsorge, das Projekt „Schüler helfen Schüler“ sowie der rund 150 Mitglieder zählende IGS-Förderverein vor. Auch das vor einem Jahr gegründete Projekt „Digitale Helden“ präsentierte sich, das Schülern Hilfe bei der Nutzung sozialer Netzwerke und Cybermobbing bietet. „Aktuell besuchen wir die Klassen und informieren zum Beispiel darüber, wie man seine Accounts auf privat einstellt“, sagte Eric Ferguson. Der 15-Jährige engagiert sich von Beginn bei den Digitalen Helden. Es seien schon einige Schüler zu ihnen gekommen und hätten um Hilfe gebeten, so Ferguson.
Aufgelockert wurde die Veranstaltung von Auftritten der Latino-Tanz-AG und der Theater AG, die ein Stück zum Thema Fairtrade aufführte. An einem Infostand präsentierten Schüler der 7. Klasse selbst gestaltete Plakate gegen Kinderarbeit und für eine faire Entlohnung der Arbeiter.
Auch viele ehemalige Schüler schauten beim Begegnungsfest vorbei – so wie Sumeja Husovic und Selina Jüngling. Die beiden 19-Jährigen haben vor drei Jahren die IGS verlassen und in diesem Jahr Abitur gemacht. „Wir wollten mal wieder unsere ehemaligen Lehrer und Klassenkameraden sehen“, sagte Jüngling. Sie kämen beide gerne zurück an die IGS. „Das war eine schöne Zeit. Die Lehrer haben sich super um uns gekümmert und der Zusammenhalt unter den Schülern war toll“, erinnerte sich Husovic. (nad)

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