Spiel und Spaß zwischen Büchern

Stadt- und Schulbibliothek hatte die Kinder ab acht Jahren zur „Langen Nacht“ eingeladen

ENDLICH MAL IN RUHE SCHMÖKERN – Elijha, Marlon, Amalia und Joel (von links) hatten es sich auf den großen Sitzkissen bequem gemacht und lasen in ihren Lieblingsbüchern. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Eigentlich geht es in einer Bücherei ruhig zu, damit man die Besucher beim Lesen oder Lernen nicht stört. Chips und Gummibärchen sind verboten und getanzt wird auch nicht. Bei der „Langen Nacht ab acht“ in der Stadt- und Schulbibliothek war jedoch alles anders. Rund 60 Mädchen und Jungen hatten die Bibliothek ganz für sich allein und konnten spielen, toben und basteln. Gelesen wurde übrigens auch.

Für die „Lange Nacht“ öffnete die Einrichtung am Abend noch einmal ihre Türen. Schon vor dem offiziellen Einlass bildete sich vor der Bibliothek eine kleine Schlange mit aufgeregten Kindern, die sich auf die Veranstaltung freuten. Seit fünf Jahren gibt es die „Lange Nacht“ bereits, die sich an alle Kinder ab acht Jahren richtet. Bis 22 Uhr konnten die Mädchen und Jungen in den Bücherregalen stöbern, sich im Lesecafé unterhalten und dabei Musik hören. Außerdem hatten die vier Betreuer und Mitarbeiter wieder für ein abwechslungsreiches Programm gesorgt.
So bastelten und verzierten die Kinder Schilder aus Karton für die Türklinken. Außerdem wurden Armbänder aus Wolle angefertigt. Das Lernstudio hatte sich kurzerhand in ein Kino verwandelt, dort wurde der Animationsfilm „Alles steht Kopf“ gezeigt. Zur Freude der Kinder gab es zudem jede Menge Chips, Gummibärchen und Getränke sowie ein großes „Vier-Gewinnt“-Spiel, das rege genutzt wurde.
Laut Verena Kowarsch findet die „Lange Nacht“ immer großen Anklang, auch weil die Kinder dann mal länger raus können und die Bibliothek für sich haben. So seien alle 80 Freikarten im Vorfeld schnell vergeben worden . Viele Kinder würden gleich für ihre Freunde mit Karten reservieren, erklärte Kowarsch. Vor allem Mädchen und Jungen zwischen acht und 14 Jahren nutzten das Angebot, so die Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek.
„Die Kinder sollen so die Möglichkeit haben, die Bibliothek mal außerhalb des eigentlichen Betriebs kennenzulernen“, sagte Kowarsch. Die meisten Kinder, die zu der Veranstaltung kämen, seien oft in der Einrichtung, auch weil die Bibliothek direkt an die Integrierte Ganztagsschule (IGS) angeschlossen ist. Außerdem nutzten viele Kinder regelmäßig die Angebote der Kinderkultur, wie die Offene Kunstwerkstatt.
Besonders beliebt und deswegen fester Bestandteil der „Langen Nacht“ ist die offene Bühne. Hier zeigten die Mädchen und Jungen allein oder in Gruppen zuvor einstudierte Tänze oder sangen ein Lied. Viele der kleinen Besucher nutzten aber auch die Gelegenheit und stöberten in den Regalen nach neuem Lesestoff. Einige hatten es sich mit ihren Lieblingsbüchern auf den großen Sitzkissen bequem gemacht, so wie Elijha, Marlon, Amalia und Joel. Die schmökerten in den Büchern der Reihe „Die Wilden Kerle“.
Die „Lange Nacht“ kam bei den Kindern gut an. „Hier kann man in Ruhe lesen oder einfach machen, wozu man Lust hat“, erklärte Marlon, der zum ersten Mal an der Veranstaltung teilnahm. Ansonsten kommen die Schüler auch sonst regelmäßig in die Bibliothek. „Hier gibt es so viele Bücher und Spiele, die man alle ausleihen kann“, erklärte Joel.
Noch einmal richtig getobt wurde zum Abschluss der „Langen Nacht“. Die endete mit einer gemeinsamen Runde Stopptanz mit den Betreuern und Mitarbeitern im Lesecafé. (nad)

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