Radverkehr: Langsam tut sich was

Stadt arbeitet wieder am schon 2006 erstellten Konzept – 36 Schwachpunkte

EINE VERBESSERUNG für das Radeln in der Untermainstadt soll das neue Radwegekonzept bringen. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Auch im Sinne des kommunalen Klimaschutzkonzepts möchte die Stadt den Radverkehr stärken und das Wegesystem sicher ausbauen und verbessern. Dafür wurde bereits 2006 ein Radverkehrskonzept auf den Weg gebracht.

Im Jahr 2014 machte man sich daran, das Konzept weiter zu entwickeln. Neben dem Potenzial, das das Konzept und die Infrastruktur der Stadt aufweist, wurden aber auch die Schwierigkeiten der Umsetzung deutlich. Auch zeigte sich, dass die Abarbeitung der von einem Planungsbüro aufgezeigten 36 Schwachpunkte wegen der regen Bautätigkeit in der Stadt etwas vernachlässigt worden war. 
„Aber der Radverkehr wird nicht außen vor gelassen“, betonte Jochen Schaab, Leiter der Öffentlichkeitsarbeit. Stattdessen plane man bei Bauprojekten, wie aktuell dem Sandhügelplatz, den Radverkehr in die geänderte Verkehrsführung mit ein. 
Ein Knackpunkt beim Thema Fahrrad ist die innerörtliche Trennung durch die Bahnstrecke. Für Radfahrer ist die Querung der Bahnstrecke derzeit allein durch die Bahnhofsunterführung möglich. Radler fahren dabei entweder auf der Straße, während direkt neben ihnen die Autos vorbeirauschen, oder sie nutzen die Fußgängerunterführung, die auch zu den Bahnsteigen führt. 
Laut Schaab soll sich diese Situation mit der neuen Verkehrsführung rund um den Sandhügelplatz und die Alte Mörfelder Straße – deren Einfahrt in Richtung Unterführung versetzt wird – auch für Radfahrer und Fußgänger deutlich entspannen. 
Der Plan ist, den Radverkehr später komplett durch die Fußgängerunterführung zu lotsen, dort dann aber durch entsprechende Bodenmarkierungen Radler und Fußgänger zu trennen. Ähnlich wie an der Kreuzung Mörfelder Straße/Bergstraße soll es klar gekennzeichnete Rad- und Fußwege geben, die das gleichberechtigte Miteinander aller Verkehrsteilnehmer sicherstellen.
Da durch die neuen oder Verlagerung bestehender Geschäfte auf dem Sandhügelplatz mit deutlich mehr Publikumsverkehr zur rechnen ist, soll die Mörfelder Straße vor dem Sandhügelplatz verengt und dadurch der Autoverkehr an dieser Stelle verlangsamt werden. Auch über eine Tempo-30-Zone wird nachgedacht. 
Das Gestaltungskonzept für den Sandhügelplatz wird in einer öffentlichen Sitzung des Bauausschusses am kommenden Montag, 29. August, um 18 Uhr im Bürgersaal des Fritz-Treutel-Hauses vorgestellt. 
Kleinere Arbeiten wie Bordsteinabsenkungen oder der Ersatz von gut sichtbareren Pfosten statt Steinen als Pkw-Durchfahrtssperre auf Radwegen könnten vom Kelsterbacher Kommunalbetrieb (KKB) erledigt werden, so Schaab. 
Größere Projekte, die den Freizeitradverkehr und die Anbindung an das überregionale Radwegenetz, wie an den Mainradweg, verbessern sollen, sind in der Planung. 
Mit Fördergeldern aus dem Städteförderprogramm Soziale Stadt des Landes Hessen soll die Engstelle am Ölhafen für Radfahrer und Fußgänger beseitigt werden. Außerdem ist geplant, das Gefälle an dieser Stelle zu reduzieren. Eine beschlussfähige Vorlage, so Schaab, hoffe man Ende 2016 vorlegen zu können. (nad)

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