Mehr Möglichkeiten als gedacht

Firmen informieren IGS-Schüler über Ausbildungswege – Hilfe bei der Berufswahl

EINE RUHIGE HAND bewies Schüler Leonard Kicaj (links) beim Nageleinschlagen. (Foto: Postl)

Kelsterbach. „Der Prozess der Berufswahl braucht einen Impuls, darauf sollte eine Zeitspanne der Verarbeitung folgen, bis letztendlich die definitive – hoffentlich richtige – Entscheidung getroffen werden kann“, beschreibt Ilona Rübsamen, Stufenleiterin an der IGS, den nicht immer geradlinigen Weg der Berufsfindung. Um die Schüler bei dieser lebensentscheidenden Wahl zu unterstützen, hatte die Rektorin der Integrierten Ganztagsschule einen Projekttag organisiert. In den Räumen des Clusters 1 und 2 stellten sich verschiedene Unternehmen und Dienstleister mit ihren Angeboten, aber auch Auszubildende mit ihren Erfahrungen vor.
 

„Was musst du den ganzen Tag machen?“, „Muss man immer pünktlich sein“?, „Arbeitet ihr auch bei schlechtem Wetter draußen?“ und „Wie viel Geld verdienst du eigentlich als Berufsanfänger?“ – Diese und weitere Fragen prasselten auf die jungen Auszubildenden ein, die von verschiedenen Unternehmen zum Projekttag „Vorstellung von Ausbildungsberufen“ in die IGS nach Kelsterbach gekommen waren.
Im Vorraum hatten die Firmen ihre Infostände aufgebaut, in den Klassenräumen fanden die Interviews mit den Auszubildenden statt. Nach einem ausgeklügeltem System hatte Projektleiterin Ilona Rübsamen einen Ablaufplan festgelegt, sodass jeder Achtklässler alle Stationen durchlaufen konnte. „Ich habe vorher nach Interessensschwerpunkten gefragt und anhand dieser Liste dann die Gruppen zusammengestellt“, erklärte Rübsamen.
Denise, Rebecca, Diba, Nabil, Lumnije und Lars kamen mit Martina Münch von den Stadtwerken Frankfurt ins Gespräch. Sie alle waren erstaunt über die vielfältigen Ausbildungsmöglichkeiten, die das Unternehmen bietet. „Ja, wir sind als zentraler Ausbildungsdienstleiter auch für die Mainova und die Verkehrsgesellschaft Frankfurt am Main tätig“, erklärte Münch.
Kristina Lehmann kam vor acht Jahren zu den Stadtwerken, machte dort eine Ausbildung, wechselte dann zu den Verkehrsbetrieben und kehrte wieder zurück. „Jetzt bin ich bei den Stadtwerken für die Ausbildung neuer Mitarbeiter zuständig“, erklärt Lehmann. Aus ihrer persönlichen Erfahrung konnte sie den interessierten Schülern viele Hinweise für die Berufswahl geben.
Am Stand des BiW Bildungswerk BAU ging es praktisch zu. Mit gezielten Hammerschlägen sollte ein Nagel in das dicke Holz getrieben werden. „Ich sehe schon daran, wie jemand den Hammer anpackt, ob da Talent dahinter steckt“, so Matthias Gurth. Leonhard Kicaj hatte echtes Interesse und stellte gezielt seine Fragen. „Ich möchte was mit Technik machen“, bestätigte der Schüler. Ob er später große Windräder konstruieren will, diese als verantwortlicher Ingenieur zusammenbaut, oder auf der Baustelle alles koordiniert, das ist ihm noch nicht so ganz klar. „Wichtig ist, dass jemand ein bestimmtes Interesse von sich heraus zeigt, alles andere können wir dann gezielt in der Ausbildung steuern“, erklärte Gurth.
Derzeit nimmt die IGS zudem an einem Pilotprojekt eines großen Unternehmens teil, in dessen Rahmen insbesondere die Online-Bewerbung im Vordergrund steht, die immer mehr an Bedeutung gewinnt. (pos)

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