Hobbykunst mit dem gewissen Etwas

Schau- und Verkaufsausstellung mit 46 Ständen bietet wieder eine große Vielfalt im Fritz-Treutel-Haus

KLEINE KUNSTWERKE aus Holz und Stein bot Detlef Walther an. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Faszinierende Tonfiguren, herrlich duftende Seifenketten, individueller Schmuck und schicke Kinderkleidung – wer nach tollen Geschenken suchte oder seine eigenen vier Wände verschönern wollte, der wurde im Bürgersaal des Fritz-Treutel-Hauses fündig. Die Hobbykünstler hatten zur Schau- und Verkaufsausstellung eingeladen, die zum 28. Mal stattfand.

Zwei Tage lang konnten die Besucher nach Lust und Laune stöbern und mit den Künstlern und Handwerkern ins Gespräch kommen. Zwar waren es in diesem Jahr mit 46 Ständen etwas weniger Aussteller als im Jahr zuvor, das tat der Angebotsvielfalt aber keinen Abbruch. Im Foyer präsentierten die Maler ihre Bilder und Zeichnungen. Während Christa Steitz ab-strakte, mit kräftigen Acrylfarben und feinem Pinsel gefertigte Miniaturen zeigte, präsentierte Christa Wilhelm Stillleben und Landschaftsbilder, die sich an den alten Meistern orientierten.
Neben handgefertigten Schwibbögen und Fensterbildern, Tiffany-Glaskunst und bunten Kerzen gab es Keramikvasen sowie Fotokunst. Probiert werden konnten selbst gemachte Liköre und Marmeladen. Zum ersten Mal mit dabei waren zwei Aussteller, die sich auf Haustierzubehör spezialisiert hatten, und so gab es schicke Leinen, Halsbänder und Körbchen für Hunde und Katzen.
Kleine Kunstwerke aus Holz gab es am Stand von Detlef Walther zu kaufen. Der Kelsterbacher nahm ebenfalls erstmals an der Ausstellung der Hobbykünstler teil. Bisher hatte er nur für Freunde kleine Geschenke aus Holz angefertigt, darunter Kerzenständer. Im Bürgersaal bot Walther nun hübsche Holz-Schneemänner an. Zudem hatte er in Baumstämme Löcher gefräst, in denen er kleine Krippenfiguren platziert hatte.
 „Eigentlich wollte ich Schreiner werden, bin aber dann doch Elektriker geworden“, so Detlef Walther. Bei seinen Holzarbeiten kombiniert er nun beides. Die Arbeit mit Holz sei für ihn Entspannung und ein Ausgleich zur Arbeit – trotz manchem Schnitt in den Finger.
Walther war einer von insgesamt zehn Ausstellern aus Kelsterbach. Die Hobbykünstler haben aktuell 40 Mitglieder, diese dürfen jedes Jahr an der Ausstellung teilnehmen. Gastaussteller können zwei Jahre hintereinander ihre Arbeiten präsentieren, dann wird gewechselt. „So stellen wir sicher, dass wir nicht jedes Jahr das gleiche Angebot haben“, sagte Margot Herth, die zusammen mit den Vereinsvorsitzenden Christa Steitz und Silvia Lichtwaldt die Ausstellung organisiert hat. „Wichtig ist: Wir legen Wert auf Selbstgemachtes von Hobbykünstlern“, so Herth, die an ihrem Stand Puppen anbot.
Für die jüngeren Besucher hatte der Verein eine Bastel-ecke eingerichtet – und wer vom vielen Stöbern Lust auf Kaffee und Kuchen bekam, konnte auf der Empore eine Rast einlegen und den Blick in den Bürgersaal mit den Ständen genießen.
 Dort probierten die Besucher Hüte an oder ließen sich an einem der Schmuckstände beraten. Neben bunten Ketten, Ohrringen und Armbändern aus gedrehtem Papier und Perlen gab es noch gehäkelte und genähte Ketten und Armbänder. Nach Lavendel oder Ringelblume dufteten die Seifenketten, die allerdings nicht für den Hals sondern als Raumdekoration gedacht waren.
Rudi Putz aus Hochheim stellte düstere aber kunstvolle Tonfiguren aus, darunter einen eisernen Krieger, vor dem viele fasziniert stehenblieben. Erstmals gab es auch einen Stand mit individueller Kinderkleidung sowie Stoffhüllen für Mütterpässe und Ultraschallhefte. Dort fanden Kathrin und Mustafa Gülgel für ihr Baby auch gleich eine warme Mütze. „Eigentlich hatte ich nach einem Adventskranz gesucht“, so Kathrin Gülgel, die die Auswahl im Bürgersaal gut fand.
„Theo oder Cilli? Auf jeden Fall nehme ich einen mit, ich weiß nur noch nicht, welchen“, sagte Jasmine König am Stand von Doris Wildner, die Teddybären ausstellte. Seit 20 Jahren fertigt Wildner die Bären an, jeder erhält einen eigenen Namen. „Es gibt jeden Bär nur ein Mal, es sind Unikate“, so die Offenbacherin. König sammelt die kuscheligen Spielsachen, ihr ältester Teddybär ist über 50 Jahre alt. „Jeder Bär hat einen eigenen Charme, und als ich ein Kind war, war mein Teddy ein Seelentröster“ so die Kelsterbacherin, die sich am Ende für Theo entschied. (nad)

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