Fröhlich auf dem Main unterwegs

Die Ausflügler, die einen Tag später reisten, waren besser dran. Sie konnten die Schirme zu Hause lassen. Morgens gab es sogar Sonnenschein.
Die Stadt hatte alle Senioren ab dem 65. Lebensjahr zur traditionellen Ausflugsfahrt mit dem Schiff eingeladen. Organisiert hatten die Tagestour, die nach Seligenstadt führte, Heike Esdorf, Petra Bender und Lisa Hampel sowie Frank Niedermann vom Fachbereich Kultur, Sport und Vereinsarbeit. Stadträtin Ursula Will hieß am ersten Tag die Gäste an Bord willkommen und wünschte eine fröhliche Schifffahrt. Einen Tag später begleitete Erster Stadtrat Kurt Linnert die Gäste auf der Nautilius. „Ich wünsche und hoffe, dass es auch nach meiner Zeit noch mit dieser schönen Schifffahrt weitergeht“, meinte Linnert.
Als die Nautilus ablegte, war der Himmel immer noch bedeckt. Die Kelsterbacher Skyline verschwand langsam am Horizont. Kaum dass die ersten Häuser am Frankfurter Westhafen auftauchten, hellte sich der Himmel auf und lockte die ersten Gäste aufs Oberdeck. „Na, was habe ich euch gesagt: wenn Engel reisen“, meinte Britta Iriti zu ihren Freunden, und alle genossen den Anblick der lautlos vorbei schwebenden Frankfurter Hochhauskulisse.
Besonders beeindruckt waren die Ausflügler vom gläsernen Prachtbau der Europäischen Zentralbank, den sie aus dieser besonderen Perspektive noch nicht gesehen hatten.
 Die Schleusenzeit kurz vor Offenbach nutzte der Alleinunterhalter, um seinem Namen alle Ehre zu machen. Er stimmte fröhliche Lieder an, die viele auf die Tanzfläche lockte. Die fröhliche Gruppe der TuS-Damen gab beim Schunkeln ihr bestes, das Schiff ins Wanken zu bringen.
Für Christa Rostan ist die Schifffahrt eine lobenswerte Tradition. Sie ist froh, dass es trotz knapper Kassen diese schöne Veranstaltung immer noch gibt. Sie hatte als Begleitperson ihre Cousine Gisela Müller aus Wiesbaden mitgebracht, die ebenfalls begeistert war. „Ich hoffe, das bleibt auch weiterhin dabei“, meinte Ursula Heckmann. Ihr Mann Rainer findet die Fahrt „einfach spitze“. Er freut sich mit seiner Frau jedes Jahr darauf, in fröhlicher Gesellschaft ein paar schöne Stunden an Bord verbringen zu können.
Am Ziel in Seligenstadt winkte Bürgermeister Manfred Ockel den Senioren vom Ufer aus entgegen. Die Ausflügler strömten nach der Begrüßung gleich in die romantische Altstadt mit ihren vielen historischen Gebäuden. „Wir sind hier doch auch in einem historischen Haus“, meinte Karl-Heinz Herth augenzwinkernd, der mit Freunden das Café der Bäckerei Haas aufgesucht hatte. Andere statteten der Einhardbasilika oder dem Kräutergarten der Abtei einen Besuch ab oder suchten das „Alte Haus“ unweit des Marktplatzes auf; es ist das zweitälteste Fachwerkhaus Südhessens.
Auf der Rückfahrt begleitete Bürgermeister Manfred Ockel die Senioren bis Hanau, wo er noch ein Treffen mit Delegationen aus China und Griechenland hatte. „Wie ich sehe, ist die Stimmung bestens und wir wollen diese schönen Veranstaltung auch in den nächsten Jahren so fortführen“, hob Ockel hervor. Er dankte dem Organisationsteam und wünschte allen eine gute Heimreise mit der Nautilus.
Die Stimmung wurde im Laufe der Rückfahrt immer besser und besser. Erster Stadtrat Kurt Linnert bewies einmal mehr sein Sangestalent. Im Schein der untergehenden Sonne erreichte die fröhliche Gesellschaft die Untermainstadt. (pos)