Frikadellen mit Zwiebeln

Erster Einmarsch der Kerweborsch beim Hackfleischessen

GELUNGEN war der erste Einmarsch des Jahres, den die Kerweborsch, angeführt von Giggelsmädche Laura Dittrich, beim Hackfleischessen in der Mehrzweckhalle Nord absolvierten. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. „Wir sind zwar nicht ganz so viele wie im letzten Jahr, aber dafür genauso versaut“, gab Kerwepräsident Christian Michalsky beim Hackfleischessen in die Runde. Dafür kassierten er und seine 17 Kerweborsch zwar Buhrufe von ihren Vorgängern, doch davon ließen sich die Jungs und ihr Giggelsmädchen Laura Dittrich nicht aus der Ruhe bringen. Bekanntlich gehören Sticheleien zwischen den amtierenden und den ehemaligen Kerweborsch zum Programm.

Am morgigen Freitag, 2. September, beginnt sie endlich, die Kelsterbacher Kerb. Mit dem Hackfleischessen stimmten sich eine Woche zuvor rund hundert gut gelaunte Gäste in der Mehrzweckhalle Nord auf das viertägige Fest im Unterdorf ein. Neben Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) und Stadtverordnetenvorsteherin Helga Oehne (CDU) feierten auch der ehemaligen Erste Stadtrat Bernhard Wiegand und Ehrenkerwepräsident Werner Georg mit. Die drückende Hitze tat der guten Stimmung dabei keinen Abbruch.
Seit 13 Jahren gibt es für alle Alt- und Ehrenkerweborsch, ehemalige Giggelsmädchen und Unterstützer der Kerb das Hackfleischessen. Organisiert wird die gesellige Veranstaltung vom HFE-Team, das sich unter anderem aus ehemaligen Kerwepräsidenten und Alt-Kerweborsch zusammensetzt. 
Für die Feier hatte sich die eher funktionale Sporthalle in einen kleinen Festplatz verwandelt. An den Wänden hing mit weiß-rotem Kreppband geschmücktes Birkengrün und die Tische und Sitzbänke standen unter mit Lichterketten versehenen Pavillons. Erstmals hatte das 13-köpfige Team sogar einen eigenen kleinen Kerwebaum in der Halle aufgestellt. Der gab der Festplatzatmosphäre den letzten Schliff – auch wenn das Gewächs nicht ganz so groß war, wie der 26 Meter hohe Baum, den die Kerweborsch am Samstag aufstellen werden. 
Laut Matthias Nau vom HFE-Team gilt das Hackfleischessen als kleine Verschnaufpause, bevor der richtige Kerwe-Trubel losgeht. Beim Hackfleischessen haben alle ehemaligen und aktiven Kerweborsch die Möglichkeit, ins Gespräch zu kommen. Das funktioniert bei der Kerb nicht so gut, da alle Helfer und Kerweborsch fest ins Programm eingebunden sind. 
„Wir wollen mit dem Hackfleischessen auch die Generationen zusammenbringen“, sagte Nau, der selbst vor rund 15 Jahren aktiver Kerweborsch war. Als Aktiver treffe man eher die anderen Kerweborsch aus dem eigenen Jahrgang. Hier dagegen kommen Kerweborsch aus verschiedenen Jahrzehnten zusammen. 
Das ist laut Nau auch wichtig, um die Gemeinschaft zu stärken, damit die Kerb, die größtenteils von ehrenamtlichen Helfern und Vereinen getragen wird, auch weiterhin Rückhalt in der Bevölkerung hat. In größeren Städten habe die Kerb leider kaum noch Tradition. 
Nicht fehlen durften natürlich die Bouletten. Bei drückender Hitze hatten die Köche Andreas Zwegerl und Kai Wagner seit dem Morgen in der Küche geschwitzt, um die fast 150 Portionen mit je zwei Hackfleischfrikadellen und Zwiebelsoße vorzubereiten – unter erschwerten Bedingungen: Ein Herd war kaputt gegangen und so konnte nur auf einer Flamme gekocht werden. 
Für die amtierenden Kerweborsch ist die Veranstaltung zudem eine Generalprobe vor der Kerb. Diese wurde mit dem ersten offiziellen Einmarsch locker bestanden. Auch das Kerwelied, bei dem die ganze Halle mitsang, saß. Abgerundet wurde das Programm mit Geschicklichkeitsspielen und einem Auftritt der Tanzsportgruppe Flair. (nad)

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