Ein fester Händedruck ist wichtig

IGS-Schüler informieren sich beim Projekttag über Ausbildungsmöglichkeiten

BLICK durch das Mikroskop: Die Schüler der Klasse 8.4 forschten in den Nawi-Räumen. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Ob sie mal so einen Griff zeigen könne, mit dem man einen Verdächtigen festhalte. „Nein, denn ich will dir doch nicht wehtun“, erklärte Polizistin Wiebke Hiller dem Schüler. „Naja, ich meinte an ihrem Kollegen.“ Da musste auch Kollege Kenan Tayan lachen. Viele Fragen stellten die Schüler den beiden Beamten der Bundespolizei, die beim Projekttag der Integrierten Ganztagsschule (IGS) ihren Beruf vorstellten. Auf dem Programm standen außerdem Betriebsbesichtigungen und Bewerbungstrainings für die Abgangsklassen, während die Jahrgänge 5 bis 8 Themen aus dem Unterricht vertieften.

Projekttage seien eine Abwechslung zum normalen Schulalltag, sagte Rektorin Sabine Posniak. Bis zu vier Projekttage gebe es pro Jahr an der IGS. Hier könnten sich die Schülerinnen und Schüler einen Tag lang intensiv einem Thema widmen, ohne dass die Schulglocke die Arbeit unterbreche, so Posniak. Einige Klassen nutzten den Projekttag für Ausflüge.
So fuhren die 6. Klassen zur Eisbahn nach Frankfurt, zwei 8. Klassen waren ebenfalls in Frankfurt unterwegs, besuchten das Dialogmuseum und beschäftigten sich mit dem Phänomen Graffiti. Die Schüler der 7. Klassen arbeiteten am Thema Mittelalter und besichtigten die Ronneburg.
Viel Spaß hatten die Mädchen und Jungen der 5. Klassen, die im Stufensaal ein englisches Theaterstück erlebten. Die Schauspieler Elliot Burton und Shawney Ross vom Theatre@School zeigten das Stück „Aldrick Castle“, in dem sich ein Junge nach einer öden Schlossbesichtigung plötzlich in der Zeit der Schlossherrin wiederfindet. Am Ende beantworteten die Schauspieler noch die vielen, auf Englisch gestellten Fragen.
Die Klassen 8.1 und 8.4 verbrachten den Tag in den Nawi-Räumen. Dort untersuchten die Schüler der Klasse 8.4 mit dem Mikroskop Menschen- und Hundehaare und schauten sich an, wie verschieden sie sind. Im Chemieraum prüften die Schüler der Klasse 8.1 Lebensmittel auf ihren Stärkegehalt und färbten mit Natrium- und Kaliumsalzen und Magnesiastäbchen die Flammen der Bunsenbrenner bunt ein.
Für die Schüler, die ab dem Sommer die Oberstufe besuchen, gab es Vorbereitungskurse in Mathematik, Deutsch, Gesellschaftslehre und Naturwissenschaften. Die rund 200 Abgänger der Klassen 9 und 10 sowie der Karl-Krolopper-Schule konnten sich in verschiedene Projekte einwählen und entweder Bewerbungstrainings absolvieren oder Betriebe besichtigen. Über Ausbildungsmöglichkeiten informierte sich eine Gruppe im Mövenpick-Hotel Frankfurt.
Dazu gab es Bewerbertrainings von der AOK Krankenkasse und der Kreissparkasse. Einstellungstests und Vorstellungsgespräche konnten bei Provadis, der Industrie- und Handelskammer und der dm Drogerie geprobt werden. Die Stadtwerke Frankfurt, Fraport und Continental stellten ihre Ausbildungsberufe vor.
„Jungs, ihr nehmt die Hände aus den Hosentaschen“, erklärte Timo Wesp von der Barmer GEK den Schülern wichtige Benimmregeln. Mädchen sollten im Stehen nicht die Beine überkreuzen, das wirke unsicher, so der Experte. Ein selbstsicheres und höfliches Auftreten, ein gepflegtes Äußeres sowie ein Lächeln und ein fester Händedruck seien wichtig für den ersten Eindruck, so Wesp.
Mit großem Interesse lauschten die Schüler dem Vortrag der beiden Bundespolizisten Wiebke Hiller und Kenan Tayan. Am Frankfurter Flughafen sind die Beamten vor allem für die Sicherheit, die Personenkontrolle und die Gepäckkontrolle am Zoll verantwortlich. Hier müssten die Kollegen genau hinschauen, so Hiller. „Eine Schere zum Basteln ist in der Schule okay, aber im Handgepäck geht das nicht“, so die Polizistin.
Kenan Tayan erklärte, dass man als Polizist auch Demonstrationen sichere und Fußballfans zum Stadion eskortiere. Da werde es dann schon mal brenzlig. Angegriffen worden sei er auch schon, sagte Tayan auf Nachfrage der Schüler. Erstaunt waren die dann über den Aufnahmetest für angehende Polizisten. Vor allem der Sporttest verlange den Anwärtern einiges ab.
Bei den Jugendlichen kam der Vortrag gut an. „Ich fand das total klasse, die haben das richtig gut gemacht“, erklärte Jaouad Almakadem. Man habe viele Fragen stellen können und es sei sehr interessant gewesen, so der 17-Jährige. Vor den Polizisten habe er großen Respekt. „Ich könnte mir echt vorstellen, mich bei der Polizei zu bewerben.“ (nad)

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