Fairer Konsum mit Köpfchen

IGS will Fairtrade-Schule werden und gründet dafür ein engagiertes Schulteam

Das Fairtrade-Team der Kelsterbacher Gesamtschule verteilte zum Valentinstag Rosen an die Schüler in der Pausenhalle. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Die Untermainstadt darf sich bereits Fairtrade-Stadt nennen – nun will auch die Integrierte Ganztagsschule (IGS) nachziehen und Fairtrade-Schule werden. Der Grundstein dafür wurde am Dienstagmorgen mit der Gründung des zwölfköpfigen Fairtrade-Schulteams gebildet, das sich zu seiner ersten Sitzung in der Pausenhalle traf. Neben der Wahl eines Sprechers und zweier Stellvertreter plante das Team auch künftige Aktivitäten. 

Frischer Mango- und Orangensaft, Kekse und süße Schokolade in den Geschmacksrichtungen Himbeere, Espresso und Bananensplit hatten die Schülerinnen auf Tischen bereit gestellt. Sie verteilten die Getränke und Süßigkeiten an die aus dem Unterricht strömenden Schülerinnen und Schüler.
Mitten in der Pausenhalle waren ein Tisch und Stühle aufgebaut. Dort tagte erstmals die Schülergruppe rund um Lehrer Elmar Hoßfeld, der das Projekt zusammen mit den Schulbetreuerinnen Helga Hack und Sabine Baur im Sommer 2016 gestartet hatte. Schon beim Begegnungsfest im letzten Jahr wurde das Projekt mit einem Informationsstand vorgestellt und Mitstreiter unter den Schülern und Eltern gesucht. Außerdem hatte die Theater AG ein Stück zum Thema Fairtrade aufgeführt.
„Da die Stadt mittlerweile Fairtrade-Stadt ist, wollen wir nicht hinten anstehen“, sagte Hoßfeld. Ziel der Aktion sei unter anderem, dass die Schüler die Verantwortung für ein sozial-globales Thema übernehmen. Wichtig sei zudem der Perspektivenwechsel und dass sich die Schüler in das Leben von Kindern aus anderen Ländern hineinversetzen, so Hoßfeld. Auch das Zusammengehörigkeitsgefühl der Jugendlichen soll durch das Projekt Fairtrade-Schule gestärkt werden. „Die Kindern merken dann auch, dass sie mit kleinen Dingen, wie dem Kauf von Fairtrade-Produkten, etwas bewirken können“, betonte der Lehrer.
„Mir macht es Spaß, in der Gruppe mitzuarbeiten“, sagte Asmaa El Khattabi. Die 13-Jährige findet es gut, dass es das Label gibt. Sie achte auch selbst manchmal beim Einkauf darauf, ob die Ware fair sei. Auch Greta Schlobach ist Feuer und Flamme für das Projekt. „Ich finde es wichtig, dass die Menschen für das, was sie leisten, auch fair bezahlt werden“, sagte Schlobach. Ihre Familie kaufe oft Fairtrade-Produkte. „Und die schmecken genau wie die anderen auch“, meinte sie. Die faire Vollmilch-Schokolade schmecke ihr sogar besser.
Während der Gründungssitzung wurde Elmar Hoßfeld zum Sprecher des Teams ernannt, denn der Sprecher muss über 18 Jahre alt sein. Zu seinen Stellvertreterinnen wurden Nora Almakadem und Anja Armstrong ernannt. Auch die Musikklasse der IGS hatte anlässlich der Gründung des Schul-Fairtrade-Teams einen Auftritt und spielte das Lied „Happy“. Und weil Valentinstag war, verteilte das Team fair gehandelte Rosen an die Schüler.
Um das Siegel als Fairtrade-Schule zu erhalten, muss das Team fünf Kriterien erfüllen, wobei mit der Gründung des Schulteams, in dem neben Lehrern auch Eltern vertreten sind, das erste Kriterium bereits geschafft ist. Weiter muss ein Kompass erstellt werden, in dem unter anderem die Strategie bis zum Erhalt des Siegels festgelegt sein muss.
In der Cafeteria müssen regelmäßig mindestens zwei fair gehandelte Produkte im Angebot sein und das Thema im Unterricht in mindestens zwei verschiedenen Fächern behandelt werden. Außerdem muss das Team Schulaktionen durchführen, um auf das Thema hinzuweisen. Sind alle Kriterien nachweislich erfüllt, winkt für die IGS der Titel Fairtrade-Schule. (nad)

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