Dichtes Gedränge und viel Sonnenschein

Sowohl bei Gästen als auch Ausstellern kommt das zweitägige Straßenfest-Spektakel sehr gut an

Viel Trubel herrschte auf der Festmeile beim Kelsterbacher Straßenfest. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Und dann strahlte sogar die Sonne: Ein voller Erfolg war das 4. Kelsterbacher Straßenfest, das zwei Tage lang die Mörfelder Straße in eine große Festmeile mit unzähligen Attraktionen verwandelte und tausende Besucher anlockte. Rund 110 Vereine, Institutionen und Gewerbetreibende präsentierten sich auf der Mörfelder Straße. Dazu kam eine große Fahrzeugausstellung der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Kreis, denn die Kelsterbacher Wehr feierte ihr 125-jähriges Bestehen und war Ausrichter des 67. Kreisfeuerwehrtags. Der Einladung nach Kelsterbach waren zudem zahlreiche Freunde aus der französischen Partnerstadt Baugé gefolgt.
Monatelang hatten die Vereine und die Interessengemeinschaft Kelsterbacher Gewerbetreibender (IKG) unter der Regie der Wirtschaftsförderung der Stadt an Programm und Ablauf des Straßenfestes gearbeitet. Belohnt wurden die Organisatoren schließlich mit einer unglaublichen Resonanz seitens der Besucher und zufriedenen Teilnehmern. Dank eines abwechslungsreichen Programms war für alle Generationen etwas dabei.
 

So hatte die Stadt- und Schulbibliothek am Samstag zu einem Tag der offenen Tür eingeladen. Hier gab es einen Bücherflohmarkt, Kinderschminken und Basteltische der offenen Kunstwerkstatt. Laut Meike Kaiser, Leiterin der Kinder- und Jugendbibliothek, habe es sogar einige Neuanmeldungen in der Bücherei gegeben. „Sogar von Kelsterbachern, die bisher noch nie in der Bibliothek waren“, freute sich Kaiser.
Spaß hatten die Kinder bei einer Schnitzeljagd der städtischen Jugendpflege. Große Sprünge konnte man auf einer aufblasbaren Hüpfmatte wagen.
Etwas ruhiger ging es bei den Probefahrten mit dem Segway zu. Ein kostenloses Schnuppertraining im Tauchtruck bot der TC Hecht an. Anlässlich der Eröffnung der Ölhafenbrücke hatte der ADFC zu einer Radtour von Rüsselsheim nach Kelsterbach eingeladen. Erste-Hilfe an einer Puppe konnte bei der DLRG geübt werden, die zum ersten Mal beim Straßenfest mit einem Infostand vertreten war. „Wir hatten viele nette Gespräche und die Leute waren sehr interessiert“, freute sich Eduardo Augusto, technischer Leiter des Vereins.
Dachdecker, Optiker und Fahrradhändler waren nur einige Gewerbetreibende, die auf der Festmeile über ihr Handwerk informierten. Ein prachtvolles Blumenbeet mitten auf der Straße hatten Gartengestalter Klaus Künast und seine Mitarbeiter angelegt. Als aufwendig, aber sehr lohnend bezeichnete Künast die Teilnahme am Straßenfest. „Die Resonanz ist sehr gut“, so Künast.
Auch Bernhard Treutel lobte den „guten Werbeeffekt“ des Straßenfestes. „Hier kann man sich gut präsentieren“, so Treutel, der mit den anderen Mitarbeitern des Maler- und Stuckateurbetriebs zahlreiche Gespräche mit interessierten Besuchern führte.
Eine kurze Verschnaufpause konnte man an den Bühnen im Festzelt nahe der IGS und am Rathaus einlegen. Dort sorgten an beiden Tagen Bands sowie Vereine und Schulen mit Tanz- und Gesangseinlagen für gute Stimmung. Im Festzelt begeisterten unter anderem die Tanzgruppen der Feuerreiter, die Schülerband der IGS und der Schulchor der Bürgermeister-Hardt-Schule.
Fest in Cowboyhand war der Rathausplatz, wo sich verschiedene Linedance-Gruppen zu Countrymusik bewegten. Mit „The Spirit of Country“ war sogar erstmals eine neunköpfige Linedance-Gruppe aus Baugé da, die für ihre Tanzeinlage viel Applaus erhielt.
Neben individuellem Schmuck und Kleidung gab es an den Ständen auf der Mörfelder Straße zahlreiche kulinarische Köstlichkeiten, wie Paella, Crêpes und Pizza. Die Lenkungsgruppe „Fair-Trade“ bot fair gehandelte Ware an. Auch der französische Gourmet- und Bauernmarkt auf dem Sandhügelplatz war einen Besuch wert und lockte mit Käse, getrockneten Früchten, Oliven, Salami und Flammkuchen. Wohlduftende selbst gemachte Seifen gab es ebenso zu kaufen.
Natürlich durfte auch französischer Wein aus Baugé nicht fehlen. Den habe man gern mitgebracht, erklärte Joseph Ergand, Erster Stadtrat aus Baugé und Verschwisterungspräsident, der hofft, dass über das Straßenfest die Kontakte zwischen deutschen und französischen Handwerkern und Vereinen vertieft werden können. Er komme aber auch immer wieder gern, da er deutsches Bier möge, so Ergand scherzhaft.
Höhepunkt des Straßenfestes war die große Oldtimer-Show, bei der auf dem voll besetzten Rathausplatz über 50 historische Fahrzeuge, darunter auch alte Feuerwehrautos und Motorräder, präsentiert wurden. Neben dem von der Jury prämierten Ford Mustang (Baujahr 1964) und der Corvette von Chevrolet (Baujahr 1961) gab es auch einen Renault Primaquatre aus dem Jahr 1931. Bestaunt wurden zudem die alten Feuerwehrautos, teils mit Drehleitern und Baujahr 1942.
Zufrieden und erleichtert über den reibungslosen Ablauf des zweitägigen Spektakels war auch Angelika Niederberger von der Wirtschaftsförderung. „Viele haben uns den Respekt ausgesprochen, dass wir so etwas organisieren“, so Niederberger. Auch die Aussteller seien zufrieden und hätten teils an einem Tag mehr Umsatz als vor zwei Jahren an beiden Tagen gemacht.
„Wir haben alle viel gearbeitet, um allen Generationen etwas zu bieten“, so Niederberger. Mit den Vorbereitungen für das nächste Straßenfest in zwei Jahren gehe es schon am Montag wieder los. Denn nach dem Fest ist ja vor dem Fest. (nad)

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