Brand in der Erbsengasse

Feuerwehr mit 50 Kräften im Einsatz – Beide Bewohner gerettet

LODERNDE FLAMMEN – von dem brennenden Gebäude in der Erbsengasse stieg dichter Rauch auf. (Foto: Feuerwehr)

Kelsterbach. Eine weithin sichtbare dunkle Rauchsäule ließ schon bei der Anfahrt der Feuerwehr ins Unterdorf nichts Gutes ahnen. In der Erbsengasse brannte ein Haus. Großeinsatz für die Feuerwehren Raunheim und Kelsterbach sowie das Rote Kreuz Raunheim/Kelsterbach und mehrere Rettungsdienste aus dem Kreis Groß-Gerau, die am Samstag gegen 11 Uhr ausrückten.

Als die Rettungskräfte am Einsatzort eintrafen, waren die gesamte Erbsengasse und die umliegenden Straßen bereits verraucht, weshalb Anwohner aufgefordert wurden, Fenster und Türen zu schließen. 
Die dichten Rauchschwaden drangen aus einem Einfamilienhaus mit einem Flachdachanbau in der Erbsengasse, aus dem sich der 75 Jahre alte Besitzer und sein 51 Jahre alter Sohn bereits gerettet hatten. Sie wurden vom Roten Kreuz und einem Notarzt betreut. Der Vater musste mit Verdacht auf Rauchgasvergiftung ins Krankenhaus gebracht werden. 
In den engen Gassen konnten die Feuerwehrfahrzeuge nur hintereinander parken, zudem musste lange Schlauchleitungen gelegt werden. Aus dem brennenden Gebäude waren immer wieder Detonationen zu hören. Anwohner hatten die Feuerwehr auf Munition im Haus hingewiesen. Entsprechend vorsichtig gingen die Brandlöscher vor, die mit 50 Personen im Einsatz waren.
Doch die Angst war unbegründet. Zwar ist der Hausbesitzer Jäger und verwahrt in dem Haus auch Waffen und Munition. Doch beides war in einem stabilen Stahlschrank ordnungsgemäß gesichert gewesen und habe dem Feuer standgehalten, erklärten die Einsatzkräfte der Feuerwehr später. 
Da hatten in den sozialen Netzwerken schon Gerüchte die Runde gemacht, es habe mehrere Explosionen gegeben und einige Feuerwehrleute seien verletzt worden. Garniert war das alles mit Handyfotos, die zahlreiche Schaulustige am Einsatzort gemacht hatten. Später wurden die Gaffer aus dem Einsatzbereich verbannt und die Straßen weiträumig abgesperrt. 
Bürgermeister Manfred Ockel kritisierte diese Gerüchtebildung später auf seiner Facebook-Seite. Die Knallgeräusche waren keine Explosionen, sondern vielmehr auf die am Haus verbauten Eternitplatten zurückzuführen, die bei großer Hitze zersprangen. 
Von Anfang an versuchte die Feuerwehr ein direkt an das brennende Haus angrenzende Gebäude vor den Flammen zu schützen. Da das Feuer jedoch vom Dach bereits auf das Nachbargebäude übergegriffen hatte, gab es auch dort einen Brandschaden. Mit einer so genannten Brandmauer verhinderte die Feuerwehr Schlimmeres. 
An dem brennenden Haus musste später das gesamte Dach entfernt werden. Das Gebäude ist deshalb jetzt unbewohnbar. Bis in die Abendstunden war die Wehr mit Nachlöscharbeiten bei immer wieder aufflammenden Glutnestern beschäftigt. 
Die Polizei schätzt den Schaden vorläufig auf deutlich mehr als 100 000 Euro. Die Brandursache war am gestrigen Mittwoch noch unklar. Die Brandermittler konnten die Ruine wegen der Einsturzgefahr zunächst nicht betreten. Am heutigen Donnerstag sei geplant, die Ermittlungen zur Brandursache aufzunehmen, so die Polizei-Pressestelle. (ch)

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