Berufe, so richtig zum Anfassen

Um über die verschiedenen Ausbildungsberufe zu informieren und sich vorzustellen, waren rund 32 Aussteller zur Messe gekommen. „Die Firmen sind begeistert: Es gab viele nette Gespräche und die Schüler waren gut vorbereitet“, freute sich Anika Soytürk, Jobcoach der Schule.
Im Unterricht hatten die Schüler bereits Fragen vorbereitet, um sich gezielt zu erkundigen. Mindestens drei Firmen sollten besucht werden – viele informierten sich darüber hinaus. Auch für Eltern und Schulfremde war die Messe geöffnet. 
Großes Interesse bestand am Chemieunternehmen Merck. Viele kamen zunächst nur, um sich einen der Kugelschreiber oder bunte Tüten mitzunehmen, blieben aber doch länger und lernten dabei einen der vielen Ausbildungsberufe kennen. Als Anschauungsobjekte hatte die Auszubildende zur Biologielaborantin Stephanie Karl einige Medikamentenpackungen und Schminkutensilien mitgebracht. „Für Schminke stellen wir zum Beispiel Farbpigmente her“, erläuterte die Auszubildende im dritten Lehrjahr.
Ein Lötmännchen konnte am Stand der Süwag gebastelt werden – und man bekam gleichzeitig einen Einblick in den Beruf des Elektronikers für Betriebstechnik. „Das macht richtig Spaß“, erkannte der 13-jährige Toni, der mit einer Platte, einer Batterie und ein wenig Draht ein Männchen baute. „Er stellt sich richtig geschickt an“, erkannte auch der Auszubildende Marius Krüger, der kaum helfen musste. „Ich kann den Schülern diesen Beruf nur weiterempfehlen – er ist sehr vielseitig und nie langweilig. Man muss aber etwas Geduld mitbringen.“
Köchin Irini Pulaki vom NH Hotel Raunheim hatte viele exotische Gewürze, Gemüse- und Obstsorten zur Messe mitgebracht und ließ die Leute raten und probieren. Neben Nelken und Anissternen schnupperten die Interessierten auch am bunten Curry und an Lorbeerblättern, testeten eine Feige oder Avocado. 
Nebenbei informierte Pulaki über die Ausbildungsberufe im Hotel. „Durch die Geruchs- und Geschmackserlebnisse bleiben wir den Leuten gut im Gedächtnis“, freute sich die Köchin. Hanna Morera kannte sich bei den Gewürzen schon gut aus. „Das war sehr interessant“, urteilte die 13-jährige. „Vielleicht kann ich dort ein Praktikum machen.“ Begleitet wurde sie auf der Messe von ihrer Mutter, die sie bei der Berufsfindung unterstützen möchte. „Das ist ein großer und wichtiger Schritt, bei dem ich ihr helfen will“, so Diana Morera. 
Zum ersten Mal dabei war die Firma Laun aus Kelsterbach. Am Computer und ganz klassisch mit einem Fotoalbum stellte Frank Stefan den Beruf des Anlagenmechanikers vor. Dazu hatte er auch einfache Geräte mitgebracht, die in der Ausbildung hergestellt werden. „Viele wollen wissen, wie man sich bewerben kann“, erzählte Stefan, der den Schülern einige Tipps gab. „Bei unserer kleinen Firma zum Beispiel hat es der Chef gerne, wenn man sich gleich persönlich vorstellt.“
Dass es bei Opel nicht nur Berufe für Männer gibt, bewies Anika Dathe, die als eine von drei Frauen über die beruflichen Möglichkeiten bei dem Autokonzern informierte. „Die Messe ist eine gute Gelegenheit, um einen Eindruck zu bekommen, was es überhaupt alles gibt und welcher Bereich in Frage kommt“, so Dathe, die ein Duales Studium mit System-Engineering und der Ausbildung zur Mechatronikerin absolviert. „Mir macht die Ausbildung großen Spaß und ich bin hier genau richtig“, sagte sie.
Laura Roselli hat am Ende des Tages ihren Wunschberuf noch nicht gefunden, aber ist für ihr anstehendes Praktikum ein Stück weitergekommen. „Ich weiß jetzt, wo ich mich bewerben muss“, erklärte die Achtklässlerin. „Ich finde es toll, dass unsere Schule so eine Messe anbietet – das macht nicht jede.“ (mki)