Anlaufstelle für Mensch und Tier

Zur Eröffnung des Tierschutzshauses herrschte großer Andrang

SCHNUPPERSTUNDE: Natürlich kamen auch viele Vierbeiner zum Eröffnungsfest. (Foto: Scherer)

Kelsterbach. Büros, Abstellräume, zwei Küchen und viel Platz für Ratsuchende und tierische Gäste – nach monatelanger Renovierungsarbeit wurde am Sonntag das Tierschutzhaus in der Mörfelder Straße feierlich eröffnet. Dort sind auf zwei Stockwerken der Tierschutzverein und der Verein Meerschweinchen in Not untergekommen. Geschaffen wurde eine Anlaufstelle bei Fragen rund um die Tierhaltung und den Tierschutz.

Bei der Eröffnung war der Andrang groß, viele interessierte Bürger und Unterstützer der Vereine wollten sehen, was die Mitglieder in stundenlanger ehrenamtlicher Arbeit aus dem alten Haus gemacht hatten. „Wir haben um elf Uhr aufgemacht und da standen schon die ersten Besucher vor der Tür“, freute sich Karoline Neudert, Vorsitzende von Meerschweinchen in Not.
Immer voll besetzt waren die Tische und Bänke im Hof. Im Tierschutzhaus selbst gab es einen Flohmarkt des Tierschutzvereins. Meerschweinchen in Not verkaufte nützliche Utensilien und bot eine Futterberatung an.
Anfang des Jahres hatte Bürgermeister Manfred Ockel (SPD) dem Tierschutzverein Kelsterbach das seit Jahren leer stehende Gebäude zur Nutzung angeboten. Vorher hatte der Tierschutzverein einen kleinen Raum in der Alten Schule belegt. Man habe sich damals sehr über das überraschende Angebot gefreut, erklärte Judith Wagner. „Allein wollten wir aber nicht einziehen, für uns allein war es zu groß“, so die Vorsitzende des Tierschutzvereins. Also wurde bei Meerschweinchen in Not nachgefragt. Der Verein, der seit vier Jahren in Kelsterbach zu Hause ist, sagte sofort zu.
„Es erleichtert die Organisation unserer Arbeit sehr, wenn jetzt alles an einem Ort untergebracht ist“, sagte Karoline Neudert. Vorher seien alle Käfige und Utensilien in den Kellern der Mitglieder verteilt gewesen. Nun habe man einen festen Sitz samt Büro für die Akten, freute sich Neudert.
Da das Haus jahrelang leer stand und in einem schlechten Zustand war, ging der feierlichen Eröffnung eine monatelange Renovierung voraus. Fast alles haben die Vereinsmitglieder in Eigenarbeit geleistet. Dank vieler Spenden blieben auch die Kosten gering. Miete müssen die Vereine für das Haus nicht zahlen, lediglich die Umlagen fallen an.
Viel Platz haben die Vereine nun für ihre Käfig und Volieren, die während der Eröffnungsfeier als Anschauungsobjekte dienten. In einem großen Käfig waren sechs niedliche Husky-Ratten untergebracht, in einem Terrarium die Schuppenechse Egon, die ebenfalls ein Zuhause sucht. Man wolle den Leuten auch zeigen, welche Käfige sich für welches Tier eignen und wie groß die Käfige sein sollten, erklärte Karoline Neudert. „Wichtig ist für uns die Aufklärungsarbeit. Wir wollen die Menschen informieren, bevor sie sich ein Tier anschaffen.“
Die Mitglieder von Meerschweinchen in Not treffen sich bereits regelmäßig in ihren Büroräumen zu den Vorstandssitzungen. Beide Vereine wollen das Haus regelmäßig für die Bürger öffnen und beispielsweise zu Kaffeenachmittagen einladen. Dort können Tierbesitzer dann in einem lockeren Rahmen Fragen rund ums Tier stellen.
Wie Judith Wagner erklärte, plane man auch Seminare zu verschiedenen Themen, darunter einen Erste-Hilfe-Kurs für Tiere. „Uns ist der Kontakt mit den Menschen wichtig“, betonte Wagner.
Wer den Tierschutzverein unterstützen möchte, kann dies in Form von Möbelspenden tun. Dringend benötigt werden stapelbare Stühle und Bierzeltgarnituren für Veranstaltungen. Helfende Hände sucht Meerschweinchen in Not, vor allem in Form von Pflegestellen. Aber auch Freiwillige, die einmal in der Woche den Mitgliedern beim Reinigen der Käfige helfen, sind immer willkommen. (nad)
ließen sich die Gäste im Hof schmecken, auch die Vorsitzende von Meerschweinchen in Not, Karoline Neudert (3. von rechts).

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